Investigativer Journalismus
Investigativer Journalismus wird auch als "Watchdog-Journalismus" bezeichnet, da seine Themenschwerpunkte hauptsächlich in Politik und Wirtschaft liegen und dabei vor allem Machtmissbräuche, Korruption oder Fehlverhalten aufgedeckt werden sollen. Wer investigativen Journalismus betreiben möchte, muss einige Dinge beachten. Je größer der Umfang einer Recherche, je mehr JournalistInnen an einer Recherche arbeiten und je länger sie dauert, umso wichtiger ist ein Rechercheplan. Dieser erlaubt es, die Recherche vorab zu organisieren, sie zu strukturieren und sichert somit zielgerichtetes und effizientes Arbeiten.
Doch es stellt sich auch die Frage, wie man überhaupt an erste Informationen und die richtigen Quellen kommt? 90% der Information ist bereits veröffentlicht - die Frage ist nur: wo? Welche Datenbanken gibt es? Was können sie leisten und was nicht? Wie geht man mit Infos aus dem Netz um? Welche rechtlichen Möglichkeiten habe ich, um an Informationen zu gelangen? Und wenn ich alle meine Informationen gesammelt habe, was gibt es dann bei der Veröffentlichung zu beachten? Dazu kommen dann auch Fragen rund um die Ethik. Denn Journalismus heißt Verantwortung. Um dieser Verantwortung nachzukommen, braucht es Professionalität im Handwerk und eine ausgeprägte ethische Haltung. Jede Recherche kann ethische und rechtliche Fragen aufwerfen. Diese sind unbedingt zu diskutieren und unterschiedliche Interessen abzuwägen.
Seminarinhalt
- Einführung in den Investigativen Journalismus: Definition, Entwicklungen, geeignete Geschichten finden.
- Recherchepläne erstellen: Wie plant man investigative Recherchen?
- Erste Quellen und Stakeholder-Analyse
- Öffentliche Recherchedatenbanken
- Online-Recherche
- Ethik und Recht: Grenzen in der Recherche
- Auskunftsrechte
- Informantenschutz, Datenschutz und Sicherheit in der Recherche
- Quellentransparenz
- Glaubwürdigkeit, Vertrauen in Medien
- Veröffentlichung in Print, Radio, TV und Online: Tipps und Tricks aus der Praxis zur Umsetzung der Ergebnisse
- Schreiben von Stellungnahmen (z. B. an Behörden)
- Investigativer Journalismus im internationalen Umfeld: Netzwerke, Konferenzen, Förderungen
Referent
Florian Skrabal, als Chefredakteur leitet er die journalistischen Agenden von DOSSIER und plant dabei Recherche, Umsetzung und Darstellung der Inhalte. Er war zuvor unter anderem bei dem Monatsmagazin DATUM, der Tageszeitung Die Presse und dem deutschen Wochenmagazin stern tätig.
Über DOSSIER
DOSSIER ist eine unabhängige, gemeinnützige Redaktion, die investigativen und Datenjournalismus betreibt und fördert. DOSSIER verbindet bewährtes journalistisches Handwerk mit modernen, multimedialen Zugängen - in der Recherche, der Analyse und Darstellung von Daten und bei der Aufbereitung von Geschichten. DOSSIER-Recherchen wurden nicht nur in vielen Medien zitiert, sondern auch mit mehreren Journalismuspreisen ausgezeichnet. U.a.: Prälat-Leopold-Ungar-Preis, Otto-Brenner-Preis, Medienzukunftspreis, Robert-Hochner-Preis, Axel-Springer-Preis für junge Journalisten (www.dossier.at)
Zeit und Ort
am 10. & 11. November in Salzburg im Seminarraum der Radiofabrik (im 1. Stock der ARGEkultur, Ulrike Gschwandtner Straße 5, 5020 Salzburg). Zeitlicher Rahmen: Freitag von 9:30 bis 17:30 Uhr, am Samstag von 9:00 bis 17:00 Uhr
Teilnahmebeitrag
€ 66,- für Mitglieder von COMMIT (inkl. 10% Ust) /
€ 132,- für Nichtmitglieder (inkl. 10% Ust)
inkl. Pausengetränken und Mittagsessen.
Weitere Infos und Anmeldung
Simon Olipitz (COMMIT): so@commit.at
Hier geht es zur ANMELDUNG
Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 30. Oktober 2017!
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